Obwohl Extrakte aus der Hanfpflanze seit mehr als 5000 Jahren in vielen Volksheilkunden medizinisch eingesetzt werden, hat Hanf in unserem Kulturbereich seit Jahrhunderten mit seinem eher schlechten Ruf zu kämpfen. Die meisten Menschen haben bis vor kurzem mit der Cannabis Pflanze hauptsächlich illegale Drogen wie Marijuana verbunden.
Ernährungsbewusste Menschen wussten vielleicht seit jeher noch Hanföl und andere Hanfprodukte als wertvolle Lebensmittel zu schätzen. Insgesamt fristete Hanf ein Dasein, das nach Auffassung der meisten Menschen jederzeit an die Illegalität von suchterzeugenden Drogen angrenzte.
Seit wenigen Jahren sind verschiedene Wirkstoffe der Hanfpflanze aus dem Schatten von Rausch und Drogensucht herausgetreten. Ärzte und Wissenschaftler entdeckten das medizinische Potenzial von Cannabis neu.
Maßgeblich für ein gesteigertes Interesse an Cannabis ist aber vor allem Cannabidiol (CBD), ein Inhaltsstoff der Pflanze, der mit verschiedenen möglichen positiven gesundheitlichen Wirkungen von sich reden macht, ohne zu berauschen.
Es ist ein regelrechter Hype entstanden, der es uns manchmal schwierig macht, die verschiedenen Bezeichnungen wie CBD, Cannabis und Hanf korrekt zuzuordnen. Wir wollen dir mit diesem Beitrag weiterhelfen.
CBD oder THC? Verschiedene Cannabis Arten mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen
Die meisten Menschen wissen nicht, dass unterschiedliche Hanfpflanzen angebaut und genutzt werden. Wenn du also mit dem Thema Cannabis zu tun hast, darfst du die Bezeichnung Cannabis als botanischen und inhaltlichen Oberbegriff für sehr unterschiedliche Extrakte und Produkte verstehen.
Legal angebaut werden darf im Rahmen europäischer Rechtssysteme der Nutz- oder Industriehanf („Cannabis sativa“). Dagegen spielt „Cannabis indica“ beim Anbau illegaler Drogenpflanzen die Schlüsselrolle.
Worin unterscheiden sich die beiden Hanfsorten?
THC – die rauscherzeugende Substanz
Wenn von Marijuana oder Weed die Rede ist, geht es regelmäßig um den Rauscheffekt, den einige Extrakte aus der Cannabispflanze erzeugen können. Haschisch und Marijuana werden aus Blüten, Blütenständen und Blättern produziert.
Verantwortlich für die Rausch- und suchterzeugende Wirkungen ist die Substanz Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Gewonnen wird diese Substanz in reiner Form aus dem Harz der Pflanze, wobei die Unterart indica besonders reich an THC ist. Der psychoaktive Wirkstoff gehört zu den sogenannten Cannabinoiden.
Wir werden noch sehen, das Cannabinoide insgesamt im Hinblick auf potenzielle Effekte im menschlichen Körper sehr interessante Substanzen sind.
Cannabidiol (CBD) – das nicht psychoaktive Cannabinoid
Auch CBD ist ein Cannabinoid. Die Substanz ist jedoch nicht psychoaktiv. CBD ist in den verschiedenen Hanfarten vertreten. Jedoch wird das in Europa vertriebene CBD Öl ausschließlich aus der Unterart sativa gewonnen.
Cannabis sativa ist arm an THC. Es darf legal weniger als 0,2 % der rauscherzeugenden Substanz enthalten.
Das CBD Öl sollten wir dabei nicht mit Hanföl verwechseln. Letzteres wird aus den Samen des Nutzhanfes extrahiert und ist ein Speiseöl.
Cannabinoide – dem menschlichen Körper nicht fremd
Als man die Wirkung von rauscherzeugenden Cannabinoiden zu erforschen begann, machten die beteiligten Wissenschaftler eine interessante Entdeckung. Der menschliche Organismus produziert selbst Substanzen, die mit den Cannabinoiden zu vergleichen sind.
Wir kennen sie mittlerweile unter der Bezeichnung Endocannabinoide. Sie bilden die Grundlage des Endocannabinoid-Systems.
Was kannst du dir darunter vorstellen? Und was haben THC und CBD damit zu tun?
Die meisten körperlichen Reaktionen und Prozesse werden durch ein komplexes System verschiedener Boten- und Signalstoffe gesteuert. Diese Stoffe besetzen bestimmte Stellen, die über den gesamten Organismus verteilt sind. Hier sprechen wir von Rezeptoren.
Die Rezeptoren weisen eine bestimmte biochemische Oberfläche auf, mit der sich spezifische Botenstoffe verbinden können, weil sie zu dieser Oberfläche passen. Das ist ähnlich, als würdest du einen Schlüssel in das passende Schloss stecken.
Über diese Rezeptoren werden durch die Botenstoffe Signale an unser Nervensystem gesandt, dann kommt es beispielsweise zur Empfindung von Schmerz oder Angst.
Andere Botenstoffe dämpfen diese Empfindungen, indem sie durch Besetzung der Rezeptoren bestimmte Reaktionen abmildern oder verhindern. Auch die Cannabinoide der Hanfpflanze können die genannten Rezeptoren im Endocannabinoid-System besetzen.
In der Folge seien sie ebenso wie Endocannabinoide in der Lage, bestimmte Reaktionen hervorzurufen oder zu unterdrücken.
Verwechslung der Cannabinoide nicht ausgeschlossen
Da sowohl THC als auch CBD Cannabinoide sind, verbinden sich beide Substanzen mit unterschiedlichen Rezeptoren im menschlichen Endocannabinoid-System.
Es ist deshalb verständlich, wenn du die verschiedenen Bezeichnungen und ihre Wirkungen leicht verwechseln kannst.
Sobald du dir aber verdeutlichst, dass Tetrahydrocannabinol für die psychoaktive Wirkung der Hanfpflanze steht und CBD nicht, wird die Unterscheidung sofort um vieles einfacher. Weed und Haschisch kannst du per se in den psychoaktiven und suchterzeugenden Bereich einordnen.
Aufgrund der beschriebenen Mechanismen im Endocannabinoid-System könnten beide genannten Cannabinoide medizinische sowie gesundheitliche Effekte erzeugen.
Die wissenschaftliche Erforschung dieser Wirkungen ist noch lange nicht abgeschlossen. Es sind außerdem auch noch nicht alle Cannabinoide der Cannabispflanze identifiziert und mit ihren potenziellen Funktionen beschrieben worden.
Regulatorische Fragen
Hanfprodukte wie Marijuana, Haschisch und Weed unterliegen einer stringenten rechtlichen Limitierung. Wenn wir es genau betrachten, wird dabei das THC streng reguliert.
Vielfach gelten im europäischen Raum Produkte, die mehr als 0,2 % Tetrahydrocannabinol enthalten als illegale Drogen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen europäischen Länder allerdings mit nationalen Vorgaben. Beispielsweise hat Holland hier schon lange Zeit ein liberaleres System entwickelt als die meisten anderen Länder.
Da die Forschung im Hinblick auf medizinische Wirkungen von THC in den letzten Jahrzehnten intensiviert wurde, ist es in vielen Ländern möglich, THC-haltige Präparate über eine ärztliche Verschreibung zu erhalten. Allerdings sind auch hier die entsprechenden Rahmenvorschriften eng geschnürt und sie werden sehr sorgfältig kontrolliert.
Es wurden außerdem standardisierte und auch synthetische Arzneimittelextrakte aus THC entwickelt, die weiterhin vollumfänglich dem Betäubungsmittelgesetz unterfallen.
Da CBD keine psychoaktive Substanz ist, unterliegt der Wirkstoff nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Dennoch ist der rechtliche Status von Cannabidiol zurzeit nicht vollständig geklärt.
Auch viele Behördenvertreter haben weiterhin eigene Annahmen zum Thema. Sie verbinden mit dem Stichwort Cannabis und demnach auch mit CBD ausschließlich Drogen wie Marijuana oder Weed.
Regulatorisch ergeben sich bei CBD verschiedene Abgrenzungsfragen zum Arzneimittelbereich und im breiten Feld der Lebensmittel in der Unterscheidung zu sogenannten neuartigen Lebensmitteln („Novel Food“).
Trotz dieser noch weitestgehend ungeklärten eindeutigen Abgrenzung wird der Handel mit CBD Öl im Augenblick vielfach akzeptiert.
Dabei geht es vor allem um sogenannte Vollspektrum Öle, bei denen das CBD in seine natürlichen Wirkstoffumgebung zusammen mit weiteren Inhaltsstoffen der Nutzhanfpflanze integriert ist.
CBD – ein Wirkstoff der Hanfpflanze macht Furore
Obwohl auch Mediziner und Forscher jahrzehntelang Cannabis nur mit Marijuana und illegalen Drogen in Verbindung gebracht haben, hatten viele Menschen aus der Überlieferung jahrtausendelanger Anwendung von Cannabis Produkten eine vage Idee von positiven Gesundheitswirkungen.
Viele Anwender testen genau deshalb Produkte wie CBD Öl, um eigene Erfahrungen zu machen.
Es ist dabei für viele Nutzer ein Pluspunkt, dass dieses Cannabis Produkt weder süchtig mache, noch einen Rausch erzeuge, sie aber auf der anderen Seite zum Beispiel von schmerzlindernden oder stimmungsaufhellenden Effekten profitieren können.
Da stetig mehr CBD Produkte auf den Markt kommen – vor allem über das Internet – wurden diese Produkte in letzter Zeit erstmalig für viele Menschen verfügbar.
Erste wissenschaftliche Studien, die isoliert die Wirkungen von CBD untersuchen, scheinen positive Anwendererfahrungen mit diesem Cannabinoid zu bestätigen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn viele Menschen von einem verträglichen, nicht süchtig machenden und dabei effektiven Cannabis Produkt angetan sind.
Vielleicht hast du selbst CBD bereits ausprobiert oder möchtest aufgrund der Berichte anderer Verwender einen Test mit unseren Vollspektrum Ölen machen.
Nicht jedes CBD Produkt ist gleich hochwertig
CBD Öle können auf verschiedene Weise hergestellt werden. Für die Qualität eines solchen Produktes ist dabei ein Aspekt besonders wichtig: Nicht alle Produkte werden in gleicher Weise vom menschlichen Körper aufgenommen.
Fachleute sprechen von der sogenannten Bioverfügbarkeit.
Dabei wird bewertet, wie gut unser Organismus eine bestimmte Substanz oder ein Produkt aufnimmt. Bei CBD Ölen wird ein sogenannter „Entourage Effekt“ beschrieben. Die Substanz werde besonders gut aufgenommen, wenn sie in ihrer natürlichen Wirkstoff Umgebung verbleibt, wie das bei Vollspektrum Ölen der Fall ist oder auch beim liposomalen CBD Öl.
Was sagt die Medizin zu THC und CBD?
An dieser Stelle kennst du dich jetzt schon besser mit den Unterschieden zwischen Cannabis, CBD und THC aus. Du kannst außerdem Marijuana und Weed inhaltlich sowie rechtlich einordnen.
Wenn es jetzt um die potenziellen medizinischen Effekte von Cannabinoiden geht, punkten hier beide Substanzen, ob mit und ohne Rauschwirkung.
Da Cannabidiol keine Rauschwirkung erzeugt, darf es frei erworben werden. Außerdem vermutet man bei dieser Substanz eine sanftere, und dennoch effektive Wirkung bei verschiedenen gesundheitlichen Belastungen.
Produkte mit THC sind weiterhin dem streng medizinischen Bereich vorbehalten.
Beim Endocannabinoid-System sprechen Forscher bei beiden Cannabinoiden THC und CBD über mögliche Effekte unterschiedlich intensiver Ausprägung beispielsweise bei
- Schmerzen
- Entzündungen
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Krampferkrankungen
- ansatzweise auch bei Tumorerkrankungen.
Dabei werden weitere Studien in den nächsten Jahren zeigen, wie sich THC und CBD im Detail und in ihrer Wirkung noch weiter differenzieren lassen. Zurzeit existieren wesentlich mehr Studien im streng medizinischen Bereich zu den verschreibungspflichtigen THC Extrakten.
Wenn du dich mit Studien zum Thema THC und CBD näher beschäftigen möchtest, findest du eine gute Übersicht mit weiteren Verweisen hier:
http://www.cannabis-med.org/studies/study.php
Der anhaltende Hype zu Cannabis und CBD führt dazu, dass viele weitere Studien in Planung sind und auch in nächster Zeit noch interessante Ergebnisse zu erwarten sind. Wir halten dich auf dem Laufenden. Folge einfach unseren Blogbeiträgen.
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