Viele gesundheitsbewusste Menschen sind begeistert von Cannabidiol CBD und setzen es bei vielen Beschwerden ein. Verwendest du ebenfalls bereits CBD-Öl? Wir stellen dir in diesem Beitrag ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet für diesen Wirkstoff aus der Nutzhanfpflanze vor.
Es ist der breiten Öffentlichkeit noch weitestgehend unbekannt, dass Cannabidiol auch bei dem Anfallsleiden eine positive Wirkungen entfalten könnte. Die wissenschaftliche Forschung ist in diesem Bereich noch nicht abgeschlossen. Erste Forschungsansätze sind jedoch vielversprechend.
Was ist Epilepsie?
Es handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die unter anderem mit Krampfanfällen und Bewusstseinsverlusten einhergeht. Neurologische Erkrankungen werden in der Fachrichtung der Neurologie untersucht, die Erkrankungen des Nervensystems umfasst.
Auf der ganzen Welt sind schätzungsweise über 50 Millionen Menschen von Epilepsien betroffen.
Leider sprechen rund 30 % der Erkrankten dabei nicht auf die üblichen Medikamente in diesem Bereich an. Der medizinische Fachausdruck für die ausbleibende Wirkung von Medikamenten ist Therapieresistenz.
Für die Betroffenen ist es sehr belastend, dass sie trotz der Einnahme von Arzneimitteln immer wieder unter Krampfanfällen leiden. Der Leidensdruck und die Einschränkung von Alltag sowie Lebensqualität können überwältigend sein.
Deshalb hoffen Betroffene auf Behandlungsalternativen. Ob Wirkstoffe der Cannabispflanze ein solche Alternative sein können, sehen wir uns in diesem Beitrag näher an.
Symptome, Ursachen und Verlaufsformen
Die Bezeichnung Epilepsie hat eine altgriechische Sprachwurzel, die Begriffe wie Überfall und Angriff umschreibt. In vergangenen Zeiten war bei uns auch der Begriff Fallsucht mit der Krankheit verbunden. Ebenso zerebrales Anfallsleiden findet sich noch heute als Beschreibung der Erkrankung in der Fachliteratur.
Bereits ein Krampfanfall kann die Diagnose für das Anfallsleiden begründen.
In Abgrenzung zu anderen Erkrankungen des zentralen Nervensystems sind bei epileptischen Anfällen keine offensichtlich erkennbaren Auslöser oder Ursachen erkennbar.
Der epileptische Schub kommt scheinbar aus dem Nichts heraus. Wenn wir über das Krampfleiden sprechen, sind genau genommen Epilepsien (Mehrzahl) gemeint, weil es sich um Gruppen von neurologischen Erkrankungen handelt.
Symptome
Das klassische Bild des epileptischen Anfalls ist von nicht willkürlichen gleichförmigen (stereotypen) Störungen der Bewegungen und Empfindungen geprägt.
Willkürlich heißt in diesem Kontext, dass der Betroffene für einen gewissen Zeitraum keine Kontrolle über die entsprechenden motorischen Erscheinungen und Bewusstseinsstörungen hat. Sie sind ihm unbewusst. Der epileptische Anfall kann deshalb auf Außenstehende sehr erschreckend wirken.
Normalerweise hört er nach 1-2 Minuten von selbst wieder auf, wobei sich Betroffene zwischenzeitig durch unkontrollierte Bewegungen verletzen können.
Das Anfallsleiden geht aber nicht in jedem Fall mit den bekannten reflexartigen Zuckungen einher, die dafür charakteristisch erscheinen. Es gibt verschiedenste Formen der Krankheit, da auch nah wie vor neue mögliche beeinflussende Faktoren entdeckt werden.
Ursachen
Hinter einem epileptischen Anfall stehen spontane elektrische Entladungen von Nervenzellen im Bereich unseres Gehirns.
Bei der Übertragung von Nervenimpulsen und damit Informationen im Gehirn spielen elektrische Impulse eine große Rolle. Bei Epileptikern kommt es im Gehirn zu einer Überaktivität verschiedener Bereiche. Zwei Faktoren bestimmen dabei die Wahrscheinlichkeit, die Erkrankung zu entwickeln:
Zum einen sind bereits 10 % aller Menschen genetisch für epileptische Anfälle veranlagt. Diese Veranlagung (Disposition) lässt sich mit einem EEG (Elektroenzephalografie) erkennen. Das EEG misst gewisse Schwankungen im Gehirn, die bei einer erhöhten Neigung zu Krampfanfällen intensiver ausfallen können (wie beispielsweise bei der Epilepsie Form Lennox-Gastaut-Syndrom).
Zum anderen kommt regelmäßig noch ein Einfluss von außen hinzu.
Kombination verschiedener Faktoren
In der Regel reicht die genetische Veranlagung allein nicht aus, um die Krankheit vollständig auszubilden (eine Ausnahme bildet hier das Dravet Syndrom). Meistens kommt eine von außen erworbene Hirnschädigung hinzu. Hier kann beispielweise Sauerstoffmangel bei der Geburt zur Ausbildung eines kindlichen Anfallsleidens führen und die erhöhte Anfallsbereitschaft endgültig festigen.
Besteht eine erhöhte Anfallsbereitschaft, verursachen häufig Trigger von außen den akuten Anfall. Was bei dem jeweils Betroffenen eine Trigger-Funktion hat, variiert von Mensch zu Mensch. Krampfleiden treten in allen Altersgruppen erstmalig auf.
Häufungen liegen im Kindesalter und jenseits der 60er Jahre eines Menschen.
Diagnose
In manchen Fällen führt bereits ein Anfall zu einer Diagnose, in anderen bestätigen auch mehrere Anfälle die Diagnose nicht.
Menschen können beispielsweise bei Schlafmangel, Alkoholentzug, bestimmten Stoffwechselstörungen, Erkrankungen in der Schwangerschaft wie Eklampsie, bei Vergiftungen und durch bestimmte Arzneimittel Krampfanfälle erleiden.
Die verbreiteten Fieberkrämpfe bei Kindern sind ebenfalls in dieser Kategorie zu sehen.
Entzündungen im Gehirn lösen Krämpfe aus.
In allen diesen Fällen handelt es sich nicht um ein epileptisches Krampfleiden.
Das klassische Anfallsleiden beim Epileptiker hat keine erkennbare Ursache und zunächst auch keinen eindeutig zu bestimmenden Auslöser.
Verlaufsform und Prognose
In aller Regel entwickelt sich das Anfallsleiden zu einer chronischen Erkrankung. Allerdings sind die Verläufe wie auch Symptome sehr unterschiedlich.
Bei einigen Betroffenen treten wiederholt Schübe auf, bei anderen bleibt es bei Episoden.
Es können sehr unterschiedliche Hirnbereiche von den Entladungen betroffen sein, sodass auch die Symptome unterschiedlich auffällig sind.
Daher fühlt sich mancher Epileptiker von der Erkrankung wenig beeinträchtigt, während der andere sie als Behinderung empfindet.
Das gilt etwa, wenn die Gefahr spezifischer Krampfanfälle das Autofahren verbietet.
Die klassische Behandlung der Krankheit
Es sind verschiedene sogenannte Anfallsblocker – anti-konvulsive Arzneimittel – entwickelt worden.
Sie sollen die Häufigkeit der Krampfanfälle verringern helfen.
In diesem Zusammenhang sind Namen für Wirkstoffklassen und einzelne Arzneimittel wie Benzodiazepine, Oxcarbazepin, Eslicarbazepinacetat, Carbamazepin, Valproinsäure (Valproat), Phenytoin, Lamotrigin, Levetiracetam, Lacosamid, Phenobarbital, Pregabalin, Ethosuximid, Topiramat, Retigabin, Zonisamid und Perampanel zu nennen.
Manchmal kommen auch chirurgische Eingriffe als Therapie in Betracht.
Allerdings ist die Entwicklung einer erfolgreichen Therapie im einzelnen Fall häufig schwierig. Nebenwirklungen und Therapieresistenz können Betroffenen viel Geduld abverlangen. Der Erfolg stellt sich nicht in jedem Fall ein.
Wirkansätze von Cannabidiol CBD und anderen Cannabis-Wirkstoffen
CBD und auch das rauscherzeugende THC zeigten bisher in wenigen Studien ihr Potenzial, die Häufigkeit von Krampfanfällen verringern zu können.
Dabei ist noch nicht eindeutig gesichert, worauf die potenzielle Wirkung der Cannabis- Wirkstoffe beruht.
Interessanterweise scheinen bei der Wirkung sogenannte Vollspektrum-Öle – hier ist Cannabidiol in weitere Begleitstoffe aus der Cannabispflanze eingebettet – besser bei Epilepsien zu wirken.
Bisherige Studienergebnisse
Kanadische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Cannabidiol eine krampflösende Wirkung hat.
Ihre Schlussfolgerung ist unter anderem, dass Cannabis-Öle besonders bei Therapieresistenz eine gute Behandlungsalternative sein können.
Der Einsatz der Öle verringerte nicht nur die Anfallshäufigkeit, sondern auch die Lebensqualität allgemein. Die Wirkung der Cannabis-Öle ließ sich dabei sogar im EEG als verringerte Schwankungsintensität nachweisen.
Produkte mit Entourage-Effekt im Vorteil
Brasilianische Forscher untersuchten mehrere Studien unter einem ganz speziellen Aspekt. Sie wollten wissen, ob sich Vollspektrum-Öle besser auswirkten als gereinigte und isolierte Öle.
Es wird für Cannabidiol-Öle ein Entourage Effekt beschrieben. Dabei scheinen verschiedene Begleitstoffe aus der Cannabispflanze die Wirkung von Cannabidiolen verstärken zu können.
In der Pflanze sind neben Cannabidiol beispielsweise auch Terpene und andere Pflanzenstoffe enthalten. Vollspektrum-Öle scheinen intensiver zu wirken. Vermutet wird eine synergetische Wirkung.
Das stellten auch die brasilianischen Wissenschaftler bei ihrer Analyse von Studien für die Anwendung von CBD-Ölen bei Krampfleiden fest.
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
Bisherige Studienergebnisse zeigen, dass Cannabidiol mit verschiedenen klassischen anti-konvulsiven Arzneimitteln wechselwirken könnte. Bisher konnte das bei Eslicarbazepin, Clobazam, Rufinamid, Zonisamid sowie angenommen werden. Hier könnte es zu einer Wirkungsverstärkung kommen.
Krampflösendes Potenzial
Cannabidiol hat nach bisherigen Erkenntnissen ein beachtliches krampflösendes Potenzial bei Anfallsleiden. Das könnte bei Therapieresistenz einen neuen Behandlungsansatz bieten.
Die Zusammenhänge bei der Wirkung sind dabei nicht eindeutig geklärt. Bekannt ist, dass Cannabidiole im Nervensystem des Menschen an spezifischen Rezeptoren andocken könne. Sie beeinflussen dabei zum Beispiel die Schmerzempfindung und den Schlaf.
Auch bei Krampfleiden könnte dieser Effekt eine Rolle spielen.
Was die Dosierung und praktische Anwendung von Cannabidiol-Ölen gegen Krampfanfälle angeht, steht noch nichts fest. Anwender sind auf eigene Erfahrungen angewiesen.
Bist du selbst Epileptiker und willst CBD-Öl ausprobieren, solltest du zu einem Vollspektrum-Öl greifen. Diese Öle scheinen nach bisherigen Erkenntnissen über den Entourage-Effekt eine intensivere Wirkung erzeugen zu können.
Etwas Vorsicht ist geboten, wenn du bereits Arzneimittel gegen dein Krampfleiden einnimmst. Hier ist es geboten, die Anwendung von Cannabidiol vorher mit deinem Arzt zu besprechen.
Offensichtlich können Cannabidiole die Wirkung dieser Medikamente verstärken. Das kann für dich zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.
Insgesamt kann die Anwendung von CBD bei Krampfleiden für dich besonders dann eine Alternative sein, wenn die üblichen Arzneimittel bisher nicht in der gewünschten Weise bei dir angeschlagen haben.
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